Therapieverfahren
In meiner Praxis für Psychotherapie und Coaching arbeite ich mit Verfahren aus verschiedenen therapeutischen Richtungen. Je nachdem, welches Ziel sie haben, wähle ich mit Ihnen zusammen das passende Instrument. Damit Sie sich einen ersten Überblick verschaffen können, habe ich Ihnen nachfolgend verschiedene Ansätze kurz erläutert.
Systemische Therapie
Die systemische Therapie hat verschiedene Verfahren entwickelt, zu denen auch die systemische Familientherapie gehört. Die systemische Therapie geht davon aus, dass das Individuum – wäre es alleine – keine Probleme hätte. Störungen entstehen erst in der Interaktion mit dem sozialen Umfeld (=System), in dem sich das Individuum bewegt. Zeigt ein Mitglied des Systems psychische Auffälligkeiten, so wird der Betreffende als Symptomträger für das Gesamtsystem betrachtet. Dies kann sich beispielsweise in typischen privaten Konflikten mit dem Partner oder in immer wiederkehrenden Problemen mit Kunden oder Kollegen zeigen.
Die systemische Therapie arbeitet mit den verschiedensten Techniken. Auf Wikipedia finden Sie hierzu eine gute Übersicht.
Der historisch aus der Familientherapie entwickelte Ansatz sieht das familiäre System bzw. das organisatorische System eines Unternehmens als Ressource, auf dem aufbauend das einzelne Mitglied sowohl seine Fähigkeiten und Stärken als auch Verhaltensstörungen entwickeln kann. Zeigt ein Mitglied der Gruppe psychische oder Verhaltensauffälligkeiten, so wird der Betreffende als Symptomträger für das Gesamtsystem betrachtet. Dies kann sich beispielsweise in typischen privaten Konflikten mit dem Partner oder in immer wiederkehrenden Problemen mit Kunden oder Kollegen zeigen.
Die Weiterentwicklungen zur Systemischen Therapie kennen bis heute keine dezidierte Störungslehre – eine Diagnostik von „Störungen“ oder gar „psychischen Krankheiten“ wird samt traditionellen Psychopathologie-Konzeptionen größtenteils explizit als inadäquat abgelehnt. Dies hat einerseits die theoretische Nähe zu lösungsfokussierten Ansätzen zur Folge, dürfte aber auch gleichzeitig den größten Gegensatz zu Grundorientierungen des etablierten psychotherapeutischen Denkens ausmachen, das weitgehend störungsorientiert operiert. In der Systemischen Therapie werden soziale oder psychische Auffälligkeiten nicht als „krank“ bzw. pathologisch, sondern als prinzipiell verstehbare Reaktion auf Probleme oder Anforderungen gesehen, die gelegentlich selbst problematisch sein können.
In der systemischen Gesprächsführung kommen “zirkuläre” Fragen sowie weitere Frage- und Interventionstechniken zum Einsatz, die dazu führen sollen, das Problem und die Sicht darauf zu erkennen, zu hinterfragen und somit neue Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Gesprächstherapie
Zuerst möchte ich einen weitverbreiteten Irrtum zum Thema Gesprächstherapie klären:
Reden tun die Therapeuten alle (mehr oder weniger), aber nicht jede Therapie, in der gesprochen wird, ist eine Gesprächstherapie.
Eine andere Bezeichnung der Therapieform Gesprächstherapie, die vielleicht klarer macht, worum es geht, ist personenzentrierte Therapie. Carl R. Rogers, der diese Therapieform begründete, arbeitete lange Jahre als klinischer Psychologe, bevor er an drei amerikanischen Universitäten als Professor für Psychologie und (teilweise) für Psychiatrie lehrte. Dadurch erhielten er die Möglichkeit zu intensiver wissenschaftlicher Forschungsarbeit.
Dabei beschäftigte ihn nur eine Frage:
„Welche Bedingungen sind es, die dazu führen, dass eine Person von sich aus über ihr Erleben spricht, sich dabei besser verstehen lernt und schließlich zu Einstellungs- und Verhaltensänderung gelangt?“
Seine Beobachtungen über den Zusammenhang zwischen personenzentrierter Haltung und konstruktiven Persönlichkeitsveränderungen konnten auf diese Weise mit einer Fülle von empirischen Untersuchungen überprüft und in den wesentlichen Punkten bestätigt werden.
Die Grundlage dieser Therapieform ist ein humanistisches Menschenbild.
Was ist damit gemeint?
Die Grundannahme ist, dass jeder Mensch eine angeborene Tendenz zur Weiterentwicklung und Reifung seiner Persönlichkeit hat. Diese Weiterentwicklung kann durch äußere Umstände gestört bzw. behindert werden. Als Resultat dieser Entwicklungsstörung zeigen sich psychische Symptome.
Wirkungsweise
Durch bestimmte Techniken hilft die klientenzentrierte Gesprächstherapie dem Klienten, diese Störungen zu entdecken und zu bearbeiten, wodurch sich die Symptome auflösen. Dabei steht die hilfesuchende Person mit ihren jeweiligen Gefühlen, Wünschen, Wertvorstellungen und Zielen im Mittelpunkt der therapeutischen Arbeit. Der Therapeut unterstützt den Klienten, Lösungen für seine eigenen Schwierigkeiten zu erarbeiten. Hierin liegt der besondere Nutzen für den Klienten: es sind seine Lösungen und nicht die eines anderen. Je mehr dies gelingt, desto mehr kommen bei dem Klienten Prozesse in Gang, die zu einer Besserung oder Heilung von psychischen und psychosomatischen Störungen führen.
In meiner Praxis kombiniere ich dieses Verfahren mit Techniken anderer therapeutischen Schulen. (systemische Ansätze, verhaltenstherapeutische Ansätze, bildhafte Imagination, Ego-State-Therapie, Focusing). Somit wird eine individuelle, praktikable und nachhaltige Veränderung möglich.
Hypnosetherapie
Der Begriff Heilhypnose gilt heute als antiquiert und wird nur noch selten in Veröffentlichungen gebraucht. Nichts desto Trotz ist die Heilhypnose eine Technik, die seit Jahrhunderten bekannt ist. Trancezustände werden von Heilern aus aller Welt benutzt, um Einfluss auf die Selbstheilungsfunktionen des Körpers zu nehmen.
Die Heilhypnose fördert die geistige und körperliche Gesundheit und kann zudem helfen, psychische Probleme zu lösen und die Selbstsicherheit des Patienten zu steigern. Da über 90 Prozent aller Menschen gut auf diese Behandlungsform ansprechen, stellt sie eine vollwertige Ergänzung zu den Heilmethoden der klassischen Schulmedizin dar.
Jede physiologische Funktion des Körpers ist in der Trance beeinflussbar und kann somit bei körperlichen Erkrankungen in Richtung Heilung beeinflusst werden. Durch die gezielte Fokussierung auf den erkrankten Bereich kommt es zu einer Gewebeentspannung und einer stärkeren Durchblutung, wodurch ein wesentlicher Heilreiz ausgelöst wird. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Aktivierung des Immunsystems durch die Trance. Bei der Heilhypnose wurde in wissenschaftlichen Studien eine wesentliche Erhöhung der weißen Blutkörperchen und anderer Parameter für eine gesteigerte Tätigkeit des Immunsystems nachgewiesen. Während der Hypnose kommt es zu einer Regeneration von Körper und Geist gleichermaßen. Durch die tiefe Entspannung ersetzt eine Heilhypnose oft viele Stunden Schlaf und steigert so die Leistungsfähigkeit.
Ggf. kann die Heilhypnose mit einer Schmerztherapie kombiniert werden
Einsatzgebiete:
- Nach Operationen
- Bei Autoimmunerkrankungen
- Als begleitende Therapie nach einer Krebsoperation
- Als begleitende Therapie bei HIV
Traumatherapie
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing; wörtlich auf Deutsch: Augenbewegungs-Desensibilisierung und Wiederaufarbeitung) ist eine Methode, die für die Behandlung von traumatisierten Personen entwickelt wurde. In der Praxis hat sich EMDR jedoch auch bei anderen Störungsbildern bewährt. So können die Techniken des EMDR beispielsweise auch bei Phobien und Panikstörungen hilfreich eingesetzt werden. Ein weiterer Bereich ist die Trauerarbeit.
Trotz oberflächlicher Ähnlichkeit ist EMDR nicht mit Hypnose zu verwechseln. Es soll keine Veränderung des Bewusstseinszustandes, sondern vielmehr eine Integration der mit dem Trauma verbundenen Emotionen und Empfindungen erreicht werden.
EMDR ist keine neue Therapierichtung, sondern ein ergänzendes Zusatzverfahren, das in Kombination mit unterschiedlichen Therapieverfahren eingesetzt werden kann.
Einsatzmöglichkeiten
Trauma bedeutet Verletzung. Der Wissenschaftszweig Psychotraumatologie, der sich in den letzten Jahren herausgebildet hat, konzentriert sich besonders auf die Verletzungen der Psyche. Dabei geht es um die Empfindungen und das Denken von Menschen, die in ihren elementaren Lebensbedürfnissen bedroht und verletzt wurden oder werden oder deren menschliche Würde und Freiheit kurzzeitig oder auf Dauer missachtet werden. Durch welche Ereignisse ein Trauma verursacht wird, ist individuell sehr unterschiedlich. Daher ist das intensive Anamnesegespräch sehr wichtig.
Wirkungsweisen
Nach einem Trauma kann es zum sogenannten „Sprachlosen Entsetzen“ kommen, das heißt, in der rechten Hirnhälfte werden Bilder erzeugt, die der Patient vor Augen hat, während das Sprachzentrum, das hauptsächlich in der linken Hirnhälfte seinen Sitz hat, aktiv unterdrückt wird. Der Patient kann das Geschehene so nicht in Worte fassen, wodurch nachfolgend eine Verarbeitung des Erlebten erschwert wird. Durch die sogenannte bifokale Stimulation mittels bestimmter Augenbewegungen wird eine Synchronisation der Hirnhälften erreicht, wodurch es möglich wird, das traumatische Erlebnis zu verarbeiten.
Die Wirksamkeit von EMDR ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Die Forschungsergebnisse zeigen: Nach der Behandlung einer einfachen posttraumatischen Belastungsstörung mit EMDR fühlen sich 80 Prozent der Patientinnen und Patienten deutlich entlastet – und das bereits nach wenigen Sitzungen.
Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie wurde v.a. in den USA aus der Lerntheorie entwickelt. Der Kerngedanke ist, dass (problematisches) Verhalten erlernt wurde und auch wieder “verlernt” bzw. gelöscht werden kann, bzw. neue, angemessenere Verhaltensmuster erlernt werden können. Seitdem wurde die Verhaltenstherapie in vielerlei Weise weiterentwickelt, insbesondere durch die Einbeziehung kognitiver Elemente. Gemeint ist hiermit die Erweiterung des Fokus auf das Erleben, die Gedanken und Gefühle der Patienten/Klienten.
In der Verhaltenstherapie wird – im Gegensatz zur klassischen Psychoanalyse – weniger die psychische Entwicklung des Patienten offengelegt. Es geht vielmehr darum, sein derzeitiges Verhalten und seine Einstellungen zu untersuchen und nach Möglichkeit zu korrigieren.
Vereinfacht gesagt: Anstatt die Ursachen für seelische Probleme in der Kindheit zu suchen, soll der Patient vor allem Techniken für die Gegenwart erlernen, um mit seinen Belastungen umzugehen.
Da sich eine Vielzahl verschiedener verhaltenstherapeutischer Methoden entwickelt haben, gibt es nicht ein einziges verhaltenstherapeutisches Standardverfahren. Üblicherweise steht jedoch am Beginn einer verhaltenstherapeutischen Behandlung eine Verhaltens- und Problemanalyse, in der die Probleme des Patienten in Abhängigkeit zu ihren aufrechterhaltenden Bedingungen und im Hinblick auf ihre Konsequenzen untersucht werden.
Diese Verhaltensanalyse bezieht neben der Untersuchung von Reiz-Reaktions-Zusammenhängen meist auch Gefühle, Gedanken und körperliche Prozesse mit ein. Zudem umfasst sie auch Einflüsse des erweiterten Umfelds des Patienten, wie zum Beispiel das Verhalten von Familienangehörigen, Arbeitskollegen, Freunden und Bekannten. In der Zielanalyse werden die Therapieziele gemeinsam mit dem Patienten entwickelt, wobei darauf geachtet wird, ob die Ziele realistisch zu erreichen sind und nach der Therapie aufrechterhalten werden können.
Das übergeordnete Prinzip ist dabei die Hilfe zur Selbsthilfe. Das heißt, der Patient soll in der Therapie lernen, mit dem eigenen Leben (wieder) selbst zurechtzukommen.
Psychoanalyse
Die Psychoanalyse betrachtet die Entwicklung, Struktur und Funktion der menschlichen Psyche. Bei dem Versuch, menschliches Verhalten und daraus resultierende psychische Probleme zu erklären, geht die Psychoanalyse von folgendem aus:
In seiner Entwicklung durchläuft der Mensch regelhaft bestimmte Phasen. Wenn es in einer dieser Phasen zu „Störungen“ kommt, können im späteren Leben psychische Probleme entstehen. Dabei ist dann das Symptom lediglich ein Ausdruck der Psyche, die damit einen Hinweis auf diesen zurückliegenden Konflikte gibt. Wenn es nun gelingt, diesen zurückliegenden Konflikt zu entdecken, ihn zu verstehen und zu bearbeiten, wird sich die Störung im Jetzt auflösen.
Hierbei spielt das Unterbewusstsein eine große Rolle. Es gibt in uns eine Art Sicherungsinstanz, die dafür sorgt, dass Erlebnisse oder Situationen, die zu schmerzliche wären, erträglich gemacht werden oder nicht bewusst wahrgenommen werden. Dies geschieht mit verschiedenen Verdrängungsmechanismen. Diese Verdrängungsmechanismen sorgen dafür, dass diese schmerzlichen Erlebnisse oder Situationen nicht einfach vergessen werden, sondern sie werden ins Unterbewusstsein verdrängt. Die Idee des Unterbewußtsein wurde von Siegmund Freud postuliert. Man könnte sagen, das Unterbewußtsein ist ein Lagerort, der (unserem bewußten Verstand) verschlossen ist. Von dort aus stören sie jedoch weiterhin und lösen psychische Symptome bzw. ein spezielles Verhalten aus. Mit geeigneten Techniken wird in der therapeutischen Arbeit versucht, diese verdrängten und somit unbewussten Dinge wieder bewusst zu machen. So erlangt man die Möglichkeit, sie zu bearbeiten und dann auch zu verarbeiten.
Die klassische Psychoanalyse, wie sie von S. Freud entwickelt und von C.G. Jung weiterentwickelt wurde, wird heute kaum noch angewandt, da dieses Verfahren eine sehr hohe Zahl (häufig mehrere hundert) an Therapiestunden verlangt. Ich bin zwar der Meinung, dass kein Mensch bis in den letzten Winkel seiner Seele durchanalysiert werden muss; zum Verständnis der psychodynamischen Prozesse, die einem Problem zu Grunde liegen, halte ich die Kenntnis der psychoanalytischen Neurosenlehre jedoch für wichtig.