Gesprächstherapie

Zuerst möchte ich einen weitverbreiteten Irrtum zum Thema Gesprächstherapie klären:

Reden tun die Therapeuten alle (mehr oder weniger), aber nicht jede Therapie, in der gesprochen wird, ist eine Gesprächstherapie.

Eine andere Bezeichnung der Therapieform Gesprächstherapie, die vielleicht klarer macht, worum es geht, ist personenzentrierte Therapie. Carl R. Rogers, der diese Therapieform begründete, arbeitete lange Jahre als klinischer Psychologe, bevor er an drei amerikanischen Universitäten als Professor für Psychologie und (teilweise) für Psychiatrie lehrte. Dadurch erhielten er die Möglichkeit zu intensiver wissenschaftlicher Forschungsarbeit.

Dabei beschäftigte ihn nur eine Frage:

„Welche Bedingungen sind es, die dazu führen, dass eine Person von sich aus über ihr Erleben spricht, sich dabei besser verstehen lernt und schließlich zu Einstellungs- und Verhaltensänderung gelangt?“

Seine Beobachtungen über den Zusammenhang zwischen personenzentrierter Haltung und konstruktiven Persönlichkeitsveränderungen konnten auf diese Weise mit einer Fülle von empirischen Untersuchungen überprüft und in den wesentlichen Punkten bestätigt werden.

Die Grundlage dieser Therapieform ist ein humanistisches Menschenbild.

Was ist damit gemeint?

Die Grundannahme ist, dass jeder Mensch eine angeborene Tendenz zur Weiterentwicklung und Reifung seiner Persönlichkeit hat. Diese Weiterentwicklung kann durch äußere Umstände gestört bzw. behindert werden. Als Resultat dieser Entwicklungsstörung zeigen sich psychische Symptome.

 

Wirkungsweise

Durch bestimmte Techniken hilft die  klientenzentrierte Gesprächstherapie dem Klienten, diese Störungen zu entdecken und zu bearbeiten, wodurch sich die Symptome auflösen. Dabei steht die hilfesuchende Person mit ihren jeweiligen Gefühlen, Wünschen, Wertvorstellungen und Zielen im Mittelpunkt der therapeutischen Arbeit. Der Therapeut unterstützt den Klienten, Lösungen für seine eigenen Schwierigkeiten zu erarbeiten. Hierin liegt der besondere Nutzen für den Klienten: es sind seine Lösungen und nicht die eines anderen. Je mehr dies gelingt, desto mehr kommen bei dem Klienten Prozesse in Gang, die zu einer Besserung oder Heilung von psychischen und psychosomatischen Störungen führen.

In meiner Praxis kombiniere ich dieses Verfahren mit Techniken anderer therapeutischen Schulen. (systemische Ansätze, verhaltenstherapeutische Ansätze, bildhafte Imagination, Ego-State-Therapie, Focusing). Somit wird eine individuelle, praktikable und nachhaltige Veränderung möglich.