Zwangsstörungen

Bei  Zwangsstörungen besteht der innere Drang, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun. Der Betroffene wehrt sich gegen das Auftreten der Zwänge und erlebt diese als übertrieben und sinnlos. Diese wiederholen sich stereotyp und der Versuch, sich ihnen zu widersetzen, führt zu großer Anspannung und Angst.
Obwohl die Ursache von Zwangsstörungen in der Kindheit liegt, entstehen Zwänge selten in der Kindheit, sondern meist im jungen Erwachsenenalter. Oft chronifizieren sie langsam, da sich der Patient schämt, sich Dritten anzuvertrauen.

Bei Zwangsstörungen unterscheidet man Zwangsgedanken, Zwangsimpule und Zwangshandlungen.

Zwangsgedanken:

Diese werden wiederum in Zwangsbefürchtungen, Zwangsimpulsen und dem Grübelzwang unterschieden:

Bei Zwangsbefürchtungen stellen sich die Patienten ständig bestimmte Katastrophen vor.

Bei Zwangsimpulsen verspüren die Patienten den Impuls Dinge zu tun oder zu sagen, die im krassen Widerspruch zu ihrem Wertesystem stehen. Eine Handlung wird also noch nicht begangen. Meist versuchen die Patienten mit bestimmten Ritualen gegen die Angst anzukämpfen (z.B. mit Hilfe eines Abzählzwangs).

Der Grübelzwang spricht für sich. Hier grübelt der Patient so stark über bestimmte Dinge, dass er kaum noch Entscheidungen treffen kann.

 

Zwangshandlungen (hier die wichtigsten in Kurzform):


Waschzwang

Der Patient wäscht sich z.B. die Hände 100mal am Tag nach einem ganz bestimmten Ritual.

Der Zwang kann sich auch auf Gegenstände beziehen (z.B. Abduschen der eingekauften Lebensmittel). Der Patient fühlt sich ständig verseucht und kontaminiert.


Kontrollzwang

Bestimmte Tätigkeiten werden ständig wiederholt und kontrolliert (z.B. wird 20mal kontrolliert, ob der Herd auch aus ist). Wasch- und Kontrollzwänge sind die häufigsten Zwänge.


Ordnungszwang

Handlungsabläufe und Gegenstände werden in ein starres Ordnungsschema eingeordnet. Häufig sind Kleidungsstücke und Schreibtischutensilien Gegenstand des Ordnungszwanges.


Wiederholungszwänge

Bei diesem Zwang werden Handlungen, Worte, Sätze oder Zahlen ständig in ritualisierter Form wiederholt.

Häufig liegen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen zusammen vor.